Mittwoch, 14. September 2011

Esperando en Trujillo 25.08. bis 09.09.2011

Nach dem wir mit dem Bus in Trujillo angekommen sind, machen wir uns auf die Casa de Ciclista von Lucho zu finden. Einer der Taxifahrer vorm Busbahnhof beschreibt uns den Weg. Als wir ankommen guckt nach mehrmaligen Klopfen ein Kopf aus dem Fenster. Wenig später wird uns geöffnet und Lucho steht vor uns. Zwei Litauer wohnen auch gerade hier. Nach nur wenigen Minuten haben wir unsere Sachen nach oben in unser Zimmer befördert. Gegenüber vom Haus befindet sich der Markt auf dem man super billig Mittagessen kann.
Lucho hat hier nur seine Werkstatt und daher gibt es hier keine Küche.
In der Nacht bestellen wir ein Zelt. Wir entscheiden uns dafür, es zusammen mit ein paar anderen Sachen aus Deutschland schicken zu lassen, da man hier keine Trekking Zelte erhält.

Am nächsten Tag gönnen wir uns ein Frühstück im Restaurant. Auf dem Weg treffen wir noch Doris und Christoph, die ebenfalls mit ihren Rädern in die Casa de Ciclistas wollen, so wird es ein ausgedehntes Frühstück. Nach dem Frühstück gehen wir auf den Markt Mittagessen und danach fangen wir schon an unser Abendessen vorzubereiten. Ein richtiges Menu für mehr als 7 Personen, auf unseren Campingkochern gekocht. Es gab mehrere, sehr leckere Salate, Ratatouille, Schnitzel, Fleisch, eine super leckere Pasta, Obstsalat und Pisco Sour. Es war ein riesen Spaß mit den anderen Radlern zu kochen und zu essen. Danach gab es noch eine kleine Jam-Session mit Natzky am Schlagzeug und Lucho an den Congas. Natzky erfand den neuen Song: „Cyclistaaaaaaaaaa“, der uns wohl ab jetzt begleiten wird.






Schnitzel!
















Zwischendurch bestellen Natzky und ich fleißig Zelte und andere Ersatzteile. Wir haben das Pech, dass das Zelt das wir wollen dann doch ausverkauft ist. Wir erhalten die Nachricht immer erst am Nächsten Tag und nach der Bezahlung.

Am nächsten Tag schrauben alle an ihren Fahrrädern, am Abend wird wieder gekocht. Mhhhhhh. Es ist eine wirklich nette Runde entstanden und Natzky und ich sind sehr traurig, dass wir nicht zusammen mit den anderen aufbrechen können, da wir ja auf unser neues Zelt warten müssen. Wir hoffen allerdings, dass das Zelt schnell ankommt und wir uns in Huaraz mit den anderen 5 treffen können um weiter zu radeln. Alles scheint zu klappen. Die Reifen und Bremsgummis sind noch nicht da, aber die sind auch nicht so wichtig, die können auch mit der langsamen Post irgendwohin Postlagernd gesendet werden. Dann hat mein Vater leider das Paket nicht per Express abgegeben, sondern mit der normalen Post. In der Post in Rodenbach und Hanau kannten sie keine Express-Sendungen. Jetzt fühlen wir uns wie gefangen, wir können nichts machen. Jeden Tag rennen wir zur Post und fragen nach. Es wäre wesentlich entspannter gewesen das Paket, wenn es denn so lange braucht, z.B. nach Huaraz, welches auf dem Weg liegt, schicken zu lassen. Aber mein Vater hat entschieden und das muss man dann wohl so hinnehmen. Die anderen werden wir wohl nicht mehr einholen, und ob wir Ushuaia erreichen ist auch noch nicht sicher. Wir überlegen, ob wir entweder Teile mit dem Bus zurücklegen, oder unsere Reise „genießen“ und den Weg nach Ushuaia in der nächsten Reise fortsetzen.
Naja, während wir so warten fangen wir an unsere Räder gründlich zu untersuchen. Ein Glück, denn wir haben erhebliche Mängel festgestellt, mit denen wir eventuell auch nicht viel weiter gekommen werden. Nach ein paar Tagen, mit viel Geduld, denn Rost ist hartnäckig und Lucho schwer anzutreffen, sind unsere Fahrräder wie neu.





Nach nur 13 Monaten!

Das Lager konnte nur mit Hilfe eines Schweißbrenners ausgebaut werden





































Natzky hat inzwischen mit Lucho und seiner Band ein Konzert vor einer Kirche gegeben, auf einer Geburtstagsfeier Lucho beim Auf- und Abbau der Musikanlage, Beleuchtung usw.
geholfen und mit Dorothee Lucho bei einem Benfizkonzert mit Transport, Auf- und Abbau der Anlage unterstützt. Lucho hat nämlich eine Firma für Veranstaltungstechnik, aber leider oder scheinbar keine Mitarbeiter. Somit erklärte sich auch sein Interesse an meiner Arbeit, als ich erzählte ich arbeitete im Theater. 

Auch das Equipment wird mit dem Fahrrad transportiert!

Veranstaltungstechnik auf Peruanisch
 




























...mit Lasershow

















In der Zwischenzeit sind andere Radler in der Casa eingetroffen. Ein Venezulaner, ein Ecuadorianer, eine Schweizerin, ein Östereicher und ein Südafrikaner. Es ist eine sehr Feucht-Fröhliche Runde und schön! Nach zwei Tagen entscheiden wir uns zusammen ans Meer zu fahren. Ernest, der Südafrikaner war schon mal da und kennt eine nette Unterkunft. Diego der Ecuadorianer kann leider nicht mit, da er nun Probleme mit seinem Rad hat. So machen wir uns zu fünft auf. Zwei herrliche Tage mit viel Essen und trinken folgen. Ernest hat viele schöne Geschichten zu erzählen. Nach 4,5 Jahren und 82.000 km auf dem Rad hat er unheimlich viel erlebt. Wir hoffen, dass er seine Reise über die USA und Canada fortsetzen kann und es bis Europa schafft.

Hannes und Ernest, im Hintergrund Anneliese

Klassisches Fischerboot


Picknik am Meer

Ernest, Südafrika, Tachostand: 82.000km, 4,5 Jahre unterwegs!






































Auf dem Rückweg von Huanchaco besuchen wir die Ruinen von Chan Chan. Der Wahnsinn, wie gut und wie viel von der alten Hauptstadt der „Chimu“ erhalten ist.
 






Peru- Hund


























Unser Paket ist schon am Dienstag in Peru eingetroffen. Wir hoffen, dass es gleich ausgeliefert wird, doch der Zoll zerstört jede Hoffnung. Also schauen wir uns noch die Tempelruinen von der „Huaca de la Luna“ an. Ein Tempel, in Piramidenform in der Hauptstadt der „Moche (200-800 n.Chr.)“ das Vorgängervolk der „Chimu (1000-1450 n.Chr.)“.





















Am Freitag gehen wir ohne ein Fünkchen Hoffnung zur Post. Wir rechnen damit, dass das Paket erst am Montag ankommt und planen eine Reise nach Kuelap. Am Postamt kümmert man sich sehr um uns. Wir sind dort schon bekannt. Der Postangestellte läuft mehrmals hin und her, hat ab und zu ein paar Zettel in der Hand, dann schiebt er ein paar Pakete vor sich her (vielleicht ist unseres ja dabei). Natzky will schon gehen, doch dann ruft er uns doch nochmal rein. Juhhhhhhhhhhu, es ist da! Jetzt sind wir gespannt auf den Zoll. Das erste was die Zollbeamtin auspackt sind die Beipackzettel vom Zelt. Jetzt wird es schwer zu erklären, dass wir dieses Zelt schon länger besitzen. Sie sagt uns, dass wir mit ca. 50 Dollar Zollgebühren rechnen müssen. Alles gut, wenn wir nur bald das Päckchen mitnehmen dürfen und weiterfahren können. „Ach ihr seid mit dem Fahrrad unterwegs? Klar! Da braucht man ein Zelt. Wie lange seit ihr schon in Peru?“ Wir müssen nur noch ein paar Kopien von unserem Einreisestempel machen und dann dürfen wir das Päckchen mitnehmen. Wir müssen keinen Zoll bezahlen, da wir das Zelt als Gepäckstück einführen können. Außerdem gehen die Beamten davon aus, dass wir es auch wieder ausführen. Glück gehabt!
Stolz rennen wir zurück zur Casa und bauen es gleich auf. Als wir mit dem Aufbau fertig sind, klopft es an der Tür. Anneliese und Hannes, die Schweiz-Österreich-Connection, mit der wir auch schon am Meer waren, stehen vor der Tür. So feiern wir nochmal ordentlich Abschied, denn morgen geht es endlich los!

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