Donnerstag, 30. Juni 2011

22.06.2011

Nach einem reichhaltigen Frühstück brechen wir in Richtung Bruselas auf. Wir verabschieden uns von Birte und Joscha (?, sorry!), die wir am Abend zuvor kennenlernten.
Auf der Abfahrt von San Agustin sind wieder reichlich Wasserfälle und der Rio Magdalena zu sehen. Nach ewta 30km kommt die Abzweigung in Richtung Mocoa. Die Strecke wird wieder Hügelig. Gegen Mittag kommen wir in Bruselas an. Ein kleines Dörfchen, genau richtig um Mittag zu essen.
Eigentlich ist das eine Tagesetappe, aber es ist noch früh und so richtig gemütlich ist das Dörfchen jetzt auch nicht. Also radeln wir weiter. Die nächste Stadt wäre San Juan de Villalobos und ca. 52km entfernt und es gibt keine Stadt oder Dörfchen dazwischen. Wir werden wohl Zelten müssen. Wir befinden uns im ehemaligen Guerilla-Gebiet. Hier werden noch heute Marihuana und Coca angebaut. Einige Leute haben uns von der Strecke abgeraten, aber die Polizei und Soldaten am Straßenrand haben nicht von einer realen Bedrohung erzählt. Allerdings sind die Grenzposten schwer bewaffnet und es steht hier und da mal ein Einsatzfahrzeug mit Geschütz auf dem Dach rum. Die Landschaft ist einmalig, die Geräuschkulisse ist, wenn wir nicht gerade von einem Fahrzeug überholt werden, wie in einem Tierdokumentarfilm. Grillen zirpen, Vögel mit den seltsamsten Geräuschen und andere Tiere, deren Laute ich nicht kenne, sind von der Straße aus zu hören. Regen setzt ein, da haben wir den Beweis, wir sind im Regenwald, oder zumindest sehr nah dran.
So schön die Landschaft auch ist, es geht seit 20km bergauf, insgesamt haben wir jetzt 62km und bis zur nächsten Stadt sind es noch ca. 30km. Seit Bruselas haben wir 700 Höhenmeter erradelt und eigentlich soll es laut Buch schon längst bergab gehen.
Nach insgesamt 55km und auf 2400m Höhe geht es dann auch tatsächlich bergab. Wir schaffen es tatsächlich gegen fünf Uhr in San Juan de Villalobos zu sein. Das einzige Hotel ist allerdings mal wieder für Abenteurer, aber es gibt kein anderes. Wenigstens ist es billig. Dafür aber auch in allen Belangen. Zum Glück gibt es zwei Matratzen die noch nicht bis zum Boden durchhängen, aber Handtücher und Seife sucht man vergebens.
Nicht mal Bier gibt es! Halt! Doch, Malzbier! Na dann eben Malzbier! Nach 94 km, über einen 2400m Pass, braucht man einfach sowas! Gute Nacht!



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