Um aus Tovar raus zu kommen brauchen wir Stunden. Wie so oft geht auch hier die steilste Strasse mitten durch den Ort. Was bedeutet, dass uns alle leiden sehen können und uns der ein oder andere Fußgänger überholt... In Tovar wars eigentlich ganz nett, weil die Leute spürbar freundlicher wurden und man den ein oder anderen Smalltalk an der Strasse führen konnte. In Bailadores angekommen, wollen wir noch etwas weiterfahren. Da auf dem Weg dort hin einige Posadas waren, machen wir uns keine Sorgen auch nach dem Ort eine Unterkunft zu finden. Zelten wollen wir eigentlich an diesem Tag nicht, weil wir durch die schwüle Luft komplett nass geschwitzt sind (Da macht der Regen auch nichts mehr). Wir fangen an nach einer Unterkunft zu fragen. „Am besten ihr fahrt zurück nach Bailadores, nee vielleicht hat der neben dem großen Haus hinter dem Erdrutsch und der Brücke ein Zimmer. Fragt dort mal nach.“ „Nein wir vermieten keine Zimmer, aber die Frau dahinten um die Ecke, die vermietet Zimmer!“ Um die Ecke sind ca. 5 weitere Kilometer (Bergauf!) und 10 weitere Leute, die wir fragen. Die Frau, die die Zimmer vermietet ist mittlerweile gestorben und der Sohn nicht da. Zudem ist alles im Nebel verschwunden, es wird kalt und es sind nur noch wenige Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit. Was nun? Wir warten auf den Sohn, aber wie lange sollen wir warten? Sollen wir alles auf eine Karte setzen. Weiter oben soll angeblich nichts mehr sein. Doch plötzlich klart es etwas auf und wir sehen ein paar Häuser und eine kleine Kirche. Wir entscheiden uns weiter zu fahren und kommen an einem netten kleinen Laden vorbei. Dannach fragen wir in einem Hof, ob sie einen Platz für unser Zelt haben. Dort ist alles zugepflastert, sie verweisen uns an die Nachbarn, die haben ein Stück Wiese. Wir landen direkt im Garten von Yvonne! Wir bekommen eine Dusche, was zu Essen Tee und Rum. Und eine Einladung zur Geburtstagsparty von Laura, der Tocher von Yvonne, zwei Tage später. Nun stecken wir wirklich fest, denn wir können nicht „nein“ sagen.
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